Zugegeben, das Ganze klingt ziemlich morbide. Dies ist aber nicht die Idee, welche dahinter steckt.
Mein Fototipp bezieht sich auf eine bestimmte Art von Fotomotiven. Urbex, Urban Exploring und Lost Places sind Schlagwörter die gerne hierfür verwendet werden.
Mit allen Sinnen
Ich möchte Euch etwas die Faszination der alten, in Vergessenheit geratenen Orte näher bringen. Es gehört eigentlich nicht viel dazu. Am Einfachsten ist es mit offenen Sinnen diese Orte zu besuchen, auch einmal Inne zu halten und nicht von Motiv zu Motiv zu hetzen. Es ist auch nicht nötig, neue Szenen durch verstellen von Gegenständen zu “entwerfen”. Verändert einfach euren Blickwinkel, schaut auf das Licht, Schatten, Staub und was die Natur und die Zeit mit diesen Plätzen angestellt hat. Schon werden ihr unendlich viele lohnenswerte Fotomotive erkennen.
Oft ist es so, dass ich teilweise verschiedene Stimmungen an diesen Plätzen wahrnehme und diese dann versuche in meinen Fotos wiederzugeben. Die Faszination, wenn die Natur langsam wieder die Herrschaft über die alten Gebäude übernimmt, die Rückkehr der Natur- und Pflanzenwelt an oftmals unwirklichen und lebensfeindlichen Orten, aber auch die Geräusche die diese Plätze wiederbeleben sind etwas Besonderes. Wenn ihr diese Orte besucht, legt euer Hauptaugenmerk nicht unbedingt auf das perfekte Foto, sondern lasst dem Ort die Chance euch seine Besonderheiten zu zeigen. Nehmt diese Plätze mit allen Sinnen wahr und ihr werdet vielmehr davon haben als Fotos. Aus diesem Grund, nochmals mein (Haupt)tipp – nehmt Euch Zeit.
Sehen, hören, fühlen, riechen. Mit all diesen Sinnen kann man diese Lost Places wahrnehmen. Beim fotografieren beschränken wir uns oftmals nur auf das Sehen. Dennoch können uns diese Eindrücke zu unserem eigentlichen Fotomotiv bringen. Fotos können sehr wohl viele dieser Gefühle, welche man dort aufnimmt den Betrachter übermitteln.
Verhaltet Euch respektsvoll und vorsichtig
Jeder Ort hat eine Geschichte und diese gilt es zu respektieren. Bewegt euch an diesen Plätzen mit Vorsicht und verhalte euch so, als seid ihr dort zu Gast. Geschlossene Türen und Fenster bleiben verschlossen, fragen öffnet oftmals viele Türen. Wenn ihr den Ort wieder verlasst, sollte man nicht erkennen, dass ihr dort wart. Hinterlasst keinen Abfall und nehmt nichts mit außer euren Fotos, Eindrücken und Erinnerungen, euch gehört sonst nichts. Da diese Plätze oftmals nicht ungefährlich sind, rate ich dringend davon ab, diese alleine zu besuchen.
Auf diesen Fotos habe ich alles so vorgefunden. Einzig und allein verschiedene Lichtquellen (meist Taschenlampen) habe ich zusätzlich und manchmal auch notwendigerweise eingesetzt.
Mit diesem Artikel nehme ich am Fotodreikampf “Mein bester Foto-Tipp” teil.
Autor: Holger Bär