Im Rahmen einer Führung konnten wir am Wochenende die “Grünen Keller” in Fürth besuchen. Hier hatte ich dann die Möglichkeit ein paar Fotos zu machen.
Die Brauerei Grüner war eine der fünf bedeutenden Großbrauereien im Fürth des 19. / 20.Jahrhundert. Die alten Keller der Brauerei, die 1879 in den Sandstein gegraben wurden, sind nicht öffentlich zugänglich und liegen unterhalb des Fürther Klinikums.
Anfragen für Führungen kann man beim Fürther Untergrundverein stellen.
Im 2.Weltkrieg dienten sie als Luftschutzanlage. Geplant war diese für 2000 Personen, doch nach Zeitzeugenberichten flüchteten sich bis zu 6000 Personen in die nur zum Teil ausgebauten Stollen. Auch für das Personal des Klinikums war der Luftschutzbunker vorgesehen, da der Luftschutzkeller im Keller des Klinikums bei weitem nicht allen Patienten und Mitarbeitern Schutz gebot. Um den Weg zu verkürzen, wurden hierzu bereit 1940 an der Robert-Koch-Straße zwei zusätzliche Eingänge gebaut. Zudem sollte ein unterirdischer Zugang direkt zum Gebäude des Klinikums geschaffen werden. Hierzu wurden Patienten rekrutiert, um einen Stollen unter das Gebäude voran zu graben. Die Planungen begannen im November 1944 hierzu und endeten mit dem Kriegsende am 19. April 1945. Bis dahin hatten die Patienten in 2000 Stunden einen Gang mit ca. 50 Meter Länge in den Fels gehauen. Zur Fertigstellung des Ganges kam es auf Grund des Kriegsendes nicht mehr. Die Idee der direkten Verbindung wurde Mitte der 1980´er Jahre wieder aufgegriffen, um eine direkte Verbindung zwischen dem Klinikum und der Dialysestation zu schaffen. Eine Realisierung scheiterte an der Finanzierung.
In hinteren Bereich wurde der Felsenkeller für militärische Zwecke genutzt. Hier lagerte die Fa. Bachmann & von Blumenthal teile Ihrer Flugzeugproduktion ein – die sie in der unmittelbaren Nähe produzierten.
Der Keller sollte in der Zeit des “Kalten Kriegs” zu einem atombombensicheren unterirdischen Krankenhaus ausgebaut werden. Die ersten Arbeiten wurden ab 1985 im hinteren Bereich des Kellers ausgeführt. Bis dahin gab es für die Fürther Bevölkerung ein sog. Hilfskrankenhaus in Gunzenhausen. Die Bauarbeiten zum Hilfskrankenhaus wurden 1992 eingestellt bedingt durch die Rücknahme der bereits bewilligten Gelder des Bundes. Die Begründung war der Fall der Mauer, die Auflösung des Ostblocks und das Fehlen des Feindes im Osten, der ehem. UdSSR.
Quelle: Wikipedia