Bei einem nächtlichen Besuch auf dem Staffelberg hatte ich außer meiner Kamera ein paar Lighttools mit in den Rucksack gepackt um dort ein paar Aufnahmen zu machen. Dabei habe ich auch ein paar neue Kreationen versucht. Hier seht ihr nun die Ergebnisse.
Mit Licht Neues erschaffen. Lightpainting, LAPP und Co.
Neu ist diese Art von Fotografie ja nicht. Fast jeder der sich mit dem Thema Fotografie beschäftigt wird wissen das Lichtquellen die in Bewegung sind bei Langzeitaufnahmen Lichtspuren hinterlassen. Sicher haben viele von euch schon einmal den ein oder anderen Effekt auf einen ihrer Fotos gesehen. Bei manchen Fotos war das ganz bewusst, bei anderen Aufnahmen eher zufällig. Nachfolgend seht ihr mal einige Beispiele.
Sternbewegungen | von s.kunka
Karussell in Bewegung | von Georg Schierling
Scheinwerferspuren | von Olaf Schneider
Längere Belichtung und dabei die Kamera bewegt | ich
Lightpainting und Co.
Dies macht man sich nun bei Light-Painting, -Writing, -Graffiti und LAPP (Light Art Performance Photographie) zu nutze.
Das Ganze wurde auch nicht erst vor ein paar Jahren gezielt eingesetzt. Schon der LIFE Fotograf Gjon Mili hat 1949 mit keinem Geringeren als Pablo Picasso Lightpainting Fotos angefertigt (Link) und es gibt bestimmt noch weitere Fotografen aus früherer Zeit die damit experimentierten.
Deswegen sollte sich keiner der heutigen Lichtkünstler als Erfinder und Entdecker fühlen. Fotografie selbst bedeutet ja eigentlich schon alleine frei übersetzt “Malen mit Licht”.
Spielarten der Lichtkunst
Lightwriting
Kurz gesagt, man schreibt mit Licht.
Mittlerweile gibt es aber auch hier sehr viele Spielarten. Die einfachste Methode ist mittels einer Lichtquelle drauf los zu schreiben.
Da man aber auf immer wieder neue Ideen kommt werden z.B. auch Lichtstempel verwendet.
Auch mittels iPhone und iPad lassen sich Texte erzeugen.
Manch einer bestückt auch sein Lighttool mit programmierbaren Chip und erzeugt dadurch verschiedene Schriftzüge.
Lightgraffity und Lightpainting
Man sollte sowieso diese Begrifflichkeiten nicht allzu eng sehen. Beim Lightgraffity und Lightpainting werden eben Schriftzüge, Figuren, etc. mit Licht gezeichnet. Das entstandenen Lichtobjekte sind dann auch der Hauptbestandteil des Bildes, die Umgebung spielt hier eher eine untergeordnete Rolle obwohl diese auch bei diesen Bildern manchmal mit einbezogen wird.
LAPP (Light Art Performance Photography)
Den Namen LAPP hat diese Spielart von JanLeonardo Woellert und Joerg Miedza bekommen. Sie erklären diese Art der Fotografie komponierte und einstudierte Lichtbewegungen sowie spezielle technische Herangehensweisen in einer Performance zu kombinieren. Der deutlichste Unterschied zu den anderen Lichtkunstformen besteht darin, dass nicht ausschließlich Formen nachgezeichnet, Gegenstände illuminiert oder Gebilde ohne gezielte Lichtführung dargestellt werden. Außerdem spielt auch die Umgebung bei der Bildkomposition eine primäre Rolle.
Aufnahmen von LAPP-PRO
Visual Dreams Light Project Team
“Die größte Inspiration ist die Dunkelheit. Aus ihr lässt sich so viel Neues erschaffen.”
[Visual-Dreams 2010]
Ob wir (Visual Dreams Light Project Team) jetzt LAPP Aufnahmen “produzieren” sei mal dahin gestellt. Dies ist auch nicht unser primäres Ziel. Uns geht es darum interessante Orte, eindrucksvolle Lichtskulpturen /-effekte und harmonische Lichtführung in Einklang zu bekommen.
In nächster Zeit soll dann noch eine neue Komponente hinzu kommen und manche unserer “Werke” eine neue Stilrichtung bekommen. Lasst euch hier mal überraschen.
Die Faszination
Was mich an dieser Art der Fotografie so verzaubert und in seinen Bann zieht ist die Kombination aus Fotografie, Kreativität / Fantasie, entwickeln von Effekten und nicht zuletzt jeder Menge Spaß. Stefan und ich ergänzen uns bei unserem Projekt immer mehr. Wir beide entwickeln zusammen oder auch alleine neue Lichttools und tüfteln neue Bildideen aus. Wie oben schon geschrieben arbeiten wir gerade an einer vielleicht wirklich neuen Stilrichtung und hoffen das wir dies auch gebacken bekommen.
Hinter den Kulissen
Nun zeige ich euch ein Lichttool in der “Entwicklungphase”. Dies musste dann doch noch etwas modifiziert werden. Auf dem Bild müsste ersichtlich sein warum.
Eigentlich darf man das ja nicht zeigen. Wir waren einfach im absoluten Bastelfieber, kommt nicht wieder vor.
Weitere Infos
Schaut euch auch mal auf der Webseite zum Thema Lightpainting um, vielleicht findet ihr ja noch ein paar interessante Sachen. Fragen könnt ihr gerne auch in unserem Forum stellen.
Weitere Aufnahmen sind auch auf Flickr zu finden.
Klasse wäre es auch wenn alle Facebookler sich dieser Gruppe anschließen würden.
[Lightpainting] How to – Feuerkreise und –kugeln – Wie geht das?
Schon ein paar Mal bin ich darauf angesprochen worden wie man solche Feuerkreise hinbekommt. Nun will ich mal das “Geheimnis” lüften. Ich bin der Meinung ab und an kann man schon mal ein wenig von den Techniken preisgeben. Im Gegenzug bin ich natürlich auch für jeden Tipp dankbar der weitergegeben wird, gerne auch als Gastartikel. 😉
Worum geht es denn nun?
Ich denke ich zeige einfach mal ein paar Fotos dazu.
Video
Außerdem könnt ihr euch hier ein kleines Video über die Entstehung der ersten drei Aufnahmen ansehen.
Wie macht man nun diesen Effekt?
Man nehme … Stahlwolle. Diese bekommt man in jedem Baumarkt von grob bis fein. Ich tendiere eher zur feinen Stahlwolle, da diese sich schneller entzündet.
Um diese Kreise nun entstehen zu lassen, habe ich mir einen kleinen Käfig an einer Metallkette gebaut, damit dieser nicht vom Feuer in Mitleidenschaft gezogen wird.
Auch dieses Drahtgitter und die Kette habe ich im Baumarkt besorgt. Um das entzünden der Stahlwolle zu vereinfachen, wickle ich sie immer um etwas Watte, welche ich zuvor mit einem Grillanzünder tränke.
Wichtig!
Benutzt Handschuhe, keine neue Kleidung und eine Schutzbrille.
Bitte schreibt was in die Kommentare und verlinkt eure Fotos.
Viel Spaß.
[Rezension] Fazination Lichtmalerei: Die Kunst der Light Art Performance Photography
September diesem Jahres wurde das Buch Faszination Lichtmalerei: Die Kunst der Light Art Performance Photography (kurz: LAPP) von Jan Leonardo Wöllert und Jörg Miedza veröffentlicht. Beides sind Lichtkunstfotografen und haben einen hohen Bekanntheitsgrad durch ihr Lichtkunstprojekt LAPP-PRO erlangt.
Jetzt haben sich beide entschlossen ein Buch über die Lichtmalerei (Light Painting) heraus zu bringen. LAPP unterscheidet sich aber von vielen andern Light Painting Werken, da bei dieser Art der Lichtkunst oft ein immenser Aufwand betrieben werden muss um als Endergebnis solche brillanten Fotos zu bekommen wie es bei den beiden der Fall ist. Wichtig ist bei ihren Bildern das die Umwelt, der Ort der Fotografie ein wesentlicher Bestandteil des späteren Fotos ist und zusammen mit den Lichtobjekten und –effekten eine Symbiose statt findet.
Infos
Das gebundene Buch kommt mit 209 Seiten und einer Größe von 30,6 x 20,6 x 2,2cm daher und macht wirklich einen wertigen Eindruck. Das Format ist wirklich gut gewählt und die enthaltenen Aufnahmen kommen hier gut zu Geltung.
Buchbeschreibung
(Quelle: Buchbeschreibung dpunkt.foto)
– Definition und Philosophie
– Die LAPP-Story
– Farben, Formen und Emotionen
– Formen der Langzeitfotografie
– Wirkung von Raum und Element
– Performen mit Licht
– Location und Aufbau
– Background-Storys
– The Making of LAPP
Der vorliegende Band präsentiert die Fotografien der beiden “Erfinder” von LAPP zum ersten Mal in Buchform. In zwei umfangreichen Galeriekapiteln kann sich der Leser von den großformatigen, detailreichen Bildern faszinieren und inspirieren lassen. Background-Storys, Erfahrungsberichte und ein Making-of-Kapitel geben Einblick in die Arbeitsweise und die Umsetzung von LAPP-Projekten. In Interviews verraten die Künstler, wie sie die LAPP-Technik entwickelt und verfeinert haben und welche Erfolgsfaktoren im Laufe der Entwicklung entscheidend waren. Auch wenn konkrete Baupläne und Choreografien letzte Geheimnisse bleiben, so bietet allein schon das beeindruckende Bildmaterial eine Fülle von Ideen und Ressourcen, um den Foto-Enthusiasten zu begeistern und zu eigenen Lichtkunst-Projekten zu ermuntern.
Meine Meinung zum Buch
Für mich ist dieses Buch eher ein Fotoband von LAPP-PRO. Von den 209 Seiten werden gerade einmal 50 Seiten mit Text gefüllt und hierbei sind das Inhaltsverzeichnis, Vorwort, Geleitwort, etc. schon mitgezählt. Dies hat mich leider etwas enttäuscht. Mir war aber eigentlich klar das ich hier keine Schritt für Schritt Anleitungen erwarten kann, da dies ja im Grunde überhaupt nicht möglich noch der Kreativität zuträglich wäre. Auch über die Ausrüstung erfährt man herzlich wenig, außer das die Firma LED LENSER, welche ja Förderer von LAPP-PRO sind deutlich immer wieder hervorgehoben werden.
Wenn aber in der Buchbeschreibung von Performen mit Licht, Location und Aufbau und “the Making of LAPP” angepriesen wird und dies mit ca. 10 Seiten abgehandelt wird, ist mir das persönlich bei einem 200 Seiten starken Buch zu wenig. Klar lässt man sich nicht in die Karten schauen, aber dennoch kann man meiner Meinung nach hier etwas mehr erwarten.
Die Background-Storys über 11 Fotos sind ganz interessant zu lesen und geben einen kleinen Eindruck was hinter der Idee der einzelnen Fotos steckt.
Bei den abgedruckten Interviews kam mir immer wieder der Gedanke dies alles schon irgendwo im Netz gelesen zu haben und war deshalb nicht wirklich neu.
Zu den abgedruckten Fotos im Buch (weit über 100 Aufnahmen) muss man nicht viel verlieren. Diese sind natürlich ein ganz ganz hoher Level und hier blättert man bestimmt mehr als einmal das Buch durch.
Resümee
Wer etwas über LAPP-PRO und die Idee die hinter LAPP steckt erfahren will für dem ist dieses Buch bestimmt nicht verkehrt. Zwar findet man die meisten Infos auch in den Weiten des WWW, aber das Ganze in Buchform zu haben hat doch einen anderen Reiz. Ich sehe dieses Buch aber wirklich mehr als Bildband über die Werke von LAPP-PRO.
Geht man mit dieser Einstellung an das Buch heran ist dieses Buch eine gute Wahl. Wer aber mehr über die Techniken wie bestimmte Lichtobjekte entstehen oder Lichtwerkzeuge gebaut werden, für den ist dieses Buch leider nichts. Dies war aber auch nicht die Intention der beiden Autoren.
Lightpainting Video – Wie entsteht mancher Effekt? – Impressionen einer Tour
Do it Yourself – Lichtstempel Upgrade – Leichter, günstiger, schneller, handlicher
Die Lichtstempel-Box wurde nochmal komplett überarbeitet. Sie hat funktioniert, ohne Frage. Sie war aber auch extrem unhandlich und schwer. Ich will euch nun ein Upgrade präsentieren. Wichtig war mir diesmal wieder das die Schablonen schnell ausgetauscht werden können. Außerdem kostet das Teil nur noch ca. 5€.
Material
– Klebeband
– Pappkarton
– 4 kleine Magnete
– 1 Plexiglasscheibe / Hobbyglas (25 x 50 cm, 2 mm dick)
– Alufolie
– Kleber
Werkzeug
– Schere
– Cutter
– Lineal
– Stift
Anleitung
Teilt die Plexiglasscheibe in der Hälfte. Das geht ganz gut mit dem Cutter. Einfach so oft schneiden, bis ihr durch seid. Habt Geduld, könnte sonst brechen.
Danach schneidet ihr aus dem Karton 4 gleiche Seitenteile aus.
Nun beklebt ihr jeweils eine Seite mit Alufolie.
Jetzt mit Klebeband die Seitenteile an der ersten Plexiglasscheibe befestigen. Außen habe ich dann schwarzen Klebeband verwendet.
Nun die Teile mit Klebeband miteinander fixieren. Ich habe das ganze Teil mit schwarze Klebeband ummantelt, gefällt mir besser und schützt vor Dreck und Feuchtigkeit.
Nun die zweite Plexiglasscheibe unten mit Klebeband befestigen und an den oberen Ecken jeweils auf Scheibe 1 und 2 einen Magneten anbringen.
Somit habt ihr eine schöne Klappe die gut hält.
So sieht dann das Endergebnis aus. Hab noch eine Zewarolle oben in den Hals, da es für meine verwendete Taschenlampe zufällig der richtige Durchmesser war.
Viel Spaß und wenn ihr es vielleicht auch mal probiert, postet doch bitte eure Ergebnisse in den Kommentaren.
Leute für Lightpainting / Lightgraffity Stop Motion Projekt gesucht.
Ich suche ein paar Leute die sich für das Thema Lightpainting / Lightgraffity oder wie immer ihr es nennen wollt interessieren. Ziel ist es einen kleinen Stop Motion Film zu erstellen. Es werden hier keine Profis gesucht, sondern einfach Fotobegeisterte (so wie ich) die das schon immer mal ausprobieren wollen. Ziel ist es durch ausprobieren und miteinander tüfteln selbst in das Thema hineinzuwachsen. Frei nach dem Motto “Learning by doing”.
Was ihr mitbringen könnt?
- Gute Laune, Neugier und Geduld.
- Lampen in allen Formen und Farben
- Farbige Folien
- Foto- und Videoequipment
- Ideen
Wie gesagt bis auf die gute Laune, Neugier und Geduld ist alles andere kein Muss. 😉
Das Ganze sollte sich wenn möglich im Kronacher Raum abspielen und ist eine ziemlich spontane Sache. Wäre schön wenn möglichst kurzfristig was zustande kommen könnte.
Freue mich auf Antwort (Egal ob per Kommentar oder Mail.)